Schwimmenten lernen für die Jägerprüfung (mit Bildern)


Für die Jägerprüfung musst du die Schwimmenten kennen, denen du in Deutschland begegnen kannst. Du solltest in der Lage sein, die Schwimmenten unmittelbar aufzuzählen. Wenn dich der Prüfer fragt: nennen Sie mir bitte 5 Schwimmenten, dann solltest du nicht erst lange grübeln müssen. Wenn du gefragt wirst, ob die Reiherente eine Schwimmente ist, dann solltest du die Antwort wissen: “Nein, das ist eine Tauchente”. (Zur Fotoreihe über die Tauchenten geht es hier.)

Merksätze für die Schwimmenten

Erwartet werden 8 einheimische Schwimmenten. Für diese gibt es einen Merkspruch:

„Der Spieß mit Krückstock pfeift die schnatternden Rekruten zum Löffelgericht mit Knackwurst und Brandwein.“

Dieser Spruch liefert dir unmittelbar die 8 Schwimmenten: Spießente, Krickente, Stockente, Schnatterente, Löffelente, Knäkente, Brandente/Brandgans.

Es gibt noch einen zweiten Merksatz, den man häufig findet:

“3S, 2K, 1L und auf den Rest Pfeif ich”. 

Gemeint ist:

  • 3S: Stockente, Schnatterente, Spießente
  • 2K Knäkente, Krickente
  • 1L: Löffelente
  • Pfeifente

Diese Eselsbrücke hilft bei der Vollständigkeitskontrolle, sie hilft dir aber nicht, die Entenarten zu nennen. Hinzu kommt, dass wir unter den Tauchenten auch eine mit S haben (Schellente) und eine mit K (Kolbenente).

Der Rekrutenspruch ist daher m.E. die bessere Lernhilfe.

Stockente

Wichtigstes Kennzeichen zur Unterscheidung von anderen Entenarten ist: der blaue Spiegel, sowohl bei der Ente als auch beim Erpel.

Hier der Stockerpel im Prachtkleid:

  • grüner Kopf
  • weißer Halsring
  • braune Brust
  • gelber Schnabel

Und hier die Stockente:

Duck portrait.
  • braun-schwarz gefleckt. Das ist eine gute Tarnfarbe, denn sie sieht aus wie vertrockene Blätter auf dem Fußboden.
  • brauner Schnabel
  • blauer Spiegel. Allgemein gilt: Auch wenn Erpel und Ente sehr unterschiedlich sein können. Wenn sie einen Spiegel haben, dann hat der Spiegel dieselbe Farbe.

Krickente

Wichtigstes Kennzeichen zur Unterscheidung von anderen Entenarten ist: der grüne Kopfstreifen beim Erpel. Bei der Ente ist der grüne Spiegel ein wichtiger Hinweis zur Eingrenzung. Aber die Knäkente hat ihn auch.

Die Krickente ist deutlich kleiner als die Stockente. Der Erpel ist charakteristisch und nicht mit anderen Erpeln zu verwechseln.

Die Ente hat wie die anderen Schwimmenten einen Tarnfarbenanzug und ist schwer von anderen Schwimmentenweibchen zu unterscheiden. (Nur bei den Tauchenten haben wir bei den Enten mehr Variation.)

Hier der Erpel im Prachtkleid

  • brauner Kopf
  • grüner Streifen von den Augen nach hinten. (Ich denke da an Zorro).
  • Die Eselsbrücke: ein Kricketfeld ist grasfarben, also grün.
  • Zwischen dem grünen Streifen und dem braunen Kopf ist ein gelblicher dünner Streifen.
  • Die Krickente hat einen grüner Spiegel, dieser ist beim Schwimmen ggf. nur schlecht zu sehen. Er ist grün, so wie der Farbstreifen am Kopf.
  • Der Oberschnabel ist schwarz

Ente:

  • Die Krickente ist braun gefleckt, mit dem Tarnanzug, den wir bei allen Schwimmenten finden.
  • Der Oberschnabel ist schwarz und unterscheidet sich damit von der Stockente.
  • Die Krickente hat einen grünen Spiegel, bei eingeklappter Schwinge ist dieser ggf. nur schlecht zu sehen. Auf dem Foto kann ist er fast völlig verdeckt. Wenn im Präparat kein Spiegel zu sehen ist, dann ist dies kein sicherers Ausschlusskennzeichen.

Knäkente

Wichtigstes Kennzeichen zur Unterscheidung von anderen Entenarten ist: der weiße rüne Kopfstreifen beim Erpel. Bei der Ente ist der grüne Spiegel ein wichtiger Hinweis zur Eingrenzung. Aber die Knäkente hat ihn auch.

Hier der Erpel im Prachtkleid

  • Der Knäkerpel hat einen charakteristischen weißen Streifen vom Auge nach hinten. Ähnlich wie der Krickerpel, aber in weiß und nicht ganz so breit. Eselsbrücke ist Knäckebrot mit Frischkäse (weißer Streifen)
  • Der Kopf zwischen den weißen Streifen ist fast schwarz. Der Rest vom Kopf ist braun.
  • Der Knäkerpel hat einen schwarzen Schnabel,
  • Auf dem Rücken gibt es einige charakteristische blau/schwarze Federn, die irgendwie quer liegen.
  • Der Knäkerpel hat auf der Schwinge einen grünen Spiegel. Dieser ist aber nur dann gut zu sehen, wenn die Schwinge ausgestreckt ist:

Die Knäkente

  • Sie hat wie der Erpel einen schwarzen Schnabel
  • Sie ist braun/schwarz gefleckt. Das Muster ist aber gröber als bei anderen Schwimmenten mit diesem Tarnmuster.
  • Der Spiegel ist ggf. nicht zu sehen, weil er verdeckt ist. Wie auch in diesem Foto.

Schnatterente

Erpel

  • Unspektakulär. Gängige Eselsbrücke ist, dass sie so unauffällig ist, dass nur die Schnatterente in Frage kommt.
  • Ich finde, er sieht im Prachtkleid so wenig nach Erpel aus, dass er auch als Ente durchgehen könne. (Allerdings sieht die Ente dann doch noch anders aus.)

Ente (Depositphotos)

Hier die Schnatterente im direkten Vergleich mit dem Schnattererpel.

  • Der Schnabel hat eine andere Farbe
  • Der Körper ist tarnfarben wie bei allen Schwimmentenweibchen
  • Auffällig ist noch ein weißer Fleck an der Seite, wobei die Frage ist, ob er am Präparat zu sehen ist. Diesen Fleck hat auch der Erpel.

Spießente

Wichtigstes Kennzeichen zur Unterscheidung von anderen Entenarten ist: der Erpel hat einen weißen Spieß am Kopf. Das allein reicht, um am Präparat auf die Richtige Spur zu kommen.

Hier der Spießerpel im Prachtkleid:

  • Der Erpel hat eine weiße Brust und von dieser ausgehend einen deutlichen weißen Spieß an der Kopfseite. Dieser ist aber nicht der Grund für den Namen.
  • Benannt ist der Spießerpel nach den der Stoßfedern. Die englische Bezeichnung ist “pintail”, also Nadelschwanz
  • Der Kopf ist braun
  • Der Schnabel ist schwarz
  • Man kann den Erpel im Prachtkleid überhaupt nicht verwechseln.

Hier die Spießente:

  • schwarzer Schnabel
  • bräunlicher Kopf
  • der Spieß am Stoß ist weniger ausgeprägt als beim Erpel. Im Vergleich zu anderen (weiblichen) Schwimmenten ist er doch zu erkennen.
  • Der Rest des Körpers hat die übliche Tarnfarbe, die wir auch bei anderen Schwimmenten schon gesehen haben. Der Farbton der Ente ist etwas anders als bei anderen Schwimmenten. Merkhilfe: Es ist mehr Weiß in dem Muster. Das ist auch die Parallele zum Weiß des Erpels am Kopf.

Löffelente

Wichtigstes Kennzeichen zur Unterscheidung von anderen Entenarten ist: Erpel und Enten haben einen charakteristischen löffelförmigen Schnabel.

Der Schnabel dient dazu, kleine Nahrung (Plankton etc.) aus dem Wasser herauszuseihen.

Die Löffelente hat einen grünen Spiegel, wenn dieser nicht gerade von anderen Federn verdeckt ist. Bei den folgenden Fotos kann man ihn beim Erpel erahnen.

Hier der Löffelerpel im Prachtkleid:

  • Der Schnabel ist schwarz und löffelförmig. Allein daran lässt sich ein Präparat in der Prüfung sicher ansprechen.
  • Der Kopf ist grün, ähnlich wie bei der Stockente. Es gibt aber keinen weißen Halsring, denn die Brust ist beim Löffelerpel ohnehin weiß.
  • die Brust ist weiß
  • Der Körper ist braun
  • Der Stoß ist grün
  • Auf dem Rücken sieht man einige längere schwarz-weiße Federn

Hier die Löffelente im direkten Vergleich:

  • Einzig auffällig ist der charakteristische löffelförmiger Schnabel
  • Ansonsten ist das Gefieder eine weiter Variante der braun-schwarzen Blättertarnung, wie bei den anderen (weiblichen) Schwimmenten.
  • Der Schnabel ist orange. Wobei ich vermute, dass du die verschiedenen Enten nicht nach ihrer Schnabelfarbe lernen wirst.

Pfeifente

Wichtigstes Kennzeichen zur Unterscheidung von anderen Entenarten ist: der Erpel hat einen gelb-roten Streifen auf dem Kopf.

Erpel

  • Der Pfeiferpel zeichnet sich durch einen gelben Streifen und einen rötlichen Kopf aus. Daher auch die Eselsbrücke: ein Schiedsrichter pfeift. Außerdem hat der Schiedsrichter eine rote und eine gelbe Karte. Und überhaupt sieht die Ente mit ihrem schicken schwarz-weiß gewellten Rücken so wichtig aus wie ein Schiedsrichter.
    (Achtung: die Kolbenente ist etwas ähnlich, habt aber einen roten Schnabel)
  • Der Rücken ist weiß/schwarz gewellt und wirkt damit aus der Entfernung grau.
  • Der Rücken hat einige schöne Schmuckfedern in schwarz mit weißer Einfassung.

Hier die Pfeifente

  • Der Schnabel ist schwarz.
  • Der Körper ist bräunlich.
  • Der Rücken ist dunkel. Die Pfeifente weicht damit von den meisten (weiblichen) Schwimmenten ab. Sonst ist braun/schwarz als Zeichnung vorhanden. Hier aber dominiert schwarz mit nur einem leichten braunen Rand.

Brandente/Brandgans

Die Brandente, auch Brandgans genannt, ist eigentlich eine Halbgans. Sie steht in der Biologie also irgendwo zwischen Enten und Gänsen. Dennoch wird sie von Jägern oft (aber nicht immer) zu den Schwimmenten gezählt. Beide Geschlechter sehen sich sehr ähnlich. Anders gesagt: der Geschlechtsdimorphismus (griechisch: di=>zwei, morphe=>Form) ist sehr gering.

Beide Geschlechter sind bunt gefärbt in den Farben weiß-braun-schwarz. Der Schnabel ist rot.

Beim Schnabel findet sich auch der einzig herausragende Unterschied: Das Männchen hat einen Höcker am Schnabelansatz. Wie ausgeprägt der Höcker ist, hängt außerdem von der Saison ab. Das Weibchen hat diesen Höcker gar nicht. Hier die beiden Bilder:

Erpel

Ente

Das waren die 8 Schwimmenten, die du für die Jägerprüfung kennen solltest.

Eine Fotogalerie der Tauchenten findest du hier.

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Bildnachweis: alle Bilder (soweit nicht anders gekennzeichnet) via Depositphotos.

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