In Deutschland müssen wir drei Arten der Schwäne kennen: Höckerschwan, Singschwan und Zwergschwan.
Unterliegen die Schwäne dem Jagdrecht oder dem Naturschutzrecht?
Jagdlich relevant ist nur der Höckerschwan. Nur er unterliegt dem Jagdrecht. Der Höckerschwan hat nach Bundesrecht eine Jagdzeit von 01.11.-20.02. Er ist aber in mehreren Bundesländern ganzjährig geschont. Hier ist dringend auf die Regelung in deinem Bundesland zu achten.
Singschwan und Zwergschwan unterliegen dem Naturschutzrecht und dürfen gar nicht bejagt werden.
Wann sind die Schwäne in Deutschland?
Der Höckerschwan ist ganzjährig in Deutschland zu finden. Er kommt auf praktisch allen größeren Binnengewässern vor und ist ein ausgesprochen großer und prachtvoller Vogel.
Singschwan und Zwergschwan brüten in Osteuropa und Sibirien. Sie sind Zugvögel und in Deutschland sind sie häufiger Wintergast. Das heißt: dann, wenn der Höckerschwan seine Jagdzeit hat, sind auch Singschwan und Zwergschwan bei uns zu finden. Sicheres Ansprechen des Höckerschwans ist daher für die Jagd ausgesprochen wichtig. In Bundesländern, in denen der Höckerschwan ganzjährig geschont ist, stellt sich die Frage natürlich nicht.
Gemeinsamkeiten der drei Schwanarten
Alle drei Schwäne haben ein strahlend weißes Gefieder. (Jungvögel sind aber die ersten Jahre dunkler, zum Schutz.) Der Trauerschwan mit seinem schwarzen Gefieder kommt aus Australien und ist in Europa nicht heimisch.
Schwäne ernähren sich pflanzlich und können mit ihrem Hals Wasserpflanzen auch aus gewissen Tiefen erreichen. Sie sind aber zu groß zum Tauchen.
Die Jungen sind Nestflüchter (wie bei allen Entenvögeln). Als Wasservögel sind sie darauf angewiesen, ab Geburt schwimmen zu können.
Schwäne brüten im oder am Wasser. Als große, wehrhafte Vögel haben sie auch keinen Streß damit, ein Nest offen sichtbar einige Meter im Wasser auf einer kleinen Insel anzulegen. Man sieht sie dort, aber wer auch immer zum Nest will, wird auch selbst gesehen und ist angreifbar.
Die Gelegegröße ist 4-8 Eier. Beide Vögel führen die Jungen. Man sieht in der passenden Jahreszeit gerne die ganze Schwanenfamlie aus Vater, Mutter und den Jungen. Sie bleiben dann bis zum Herbst zusammen.
Schwäne können gut fliegen (zwei der Arten sind Zugvögel!). Sie brauchen zum Aufsteigen aus dem Wasser aber Anlauf.
Schwäne sind für ihre langanhaltende Paarbildung bekannt (Monogamie, z.T. lebenslang).
Es gibt beim Schwan keinen Geschlechtsdimorphismus. Männlicher und weiblicher Vogel sind am Aussehen nicht zu unterscheiden. Weibchen sind aber tendenziell etwas kleiner.
Schauen wir uns also die drei Arten an. Von allen findest du hier ein Bild des gesamten Vogels. Da die Unterscheidung der Arten vor allem über das Aussehen des Schnabels läuft, habe ich außerdem jeweils noch den Kopf vergrößert. Der Unterschied zwischen Singschwan und Zwergschwan ist dabei gering. Auf die Details zwischen deren Schnäbeln weise ich noch hin.
Höckerschwan
Der Höckerschwan ist der typische Schwan, den man in Deutschland kennt. Er brütet auch bei uns. Er ist die größte der drei Schwanenarten. Charakteristisch ist der gebogene Hals.
Hier das Foto des Höckerschwans:
Benannt ist er nach einem schwarzen Höcker auf dem Schnabel. Ansonsten ist der Schnabel rötlich bis orange. Die Ständer sind grau.
Hier der Schnabel im Detail:
Der schwarze Höcker ist aus der nähe deutlich zu sehen. Auch an der Schnabelspitze gibt es einen schwarzen Fleck.
Singschwan
Hier ein Foto des Singschwans:
Der Singschwan hält seinen Hals beim Schwimmen gerade nach oben.
So sieht der Schnabel im Detail aus:
Wichtig ist hier: der Schnabel ist schlanker als beim Zwergschwan. Der gelbe Bereich des Schnabels geht beim Singschwan bis zum Nasenloch. Der Schnabel hat mehr gelb als schwarz.
Zwergschwan
Hier ein Foto des Zwergschwans
Auch vom Schnabel des Zwergschwans habe ich eine Detailansicht für dich:
Im Unterschied zum Singschwan ist der gelbe Anteil hier deutlich kleiner. Der Schnabel hat mehr schwarz als gelb. Außerdem ist das Nasenloch komplett schwarz.
Die drei Schwäne im Größenvergleich
(Zahlen aus der Wikipedia)
Höckerschwan:
- Männchen: ausgewachsene zwischen 10,6 und 13,5 Kilogramm, Körperlänge bis 160 cm, Spannweite bis 240 Zentimetern erreichen.
- Weibchen: bis 10 kg.
Singschwan:
- Männchen: Gewicht von 7 bis 12 kg, Größe von 150 cm, Flügelspannweite bis 200 cm
- Weibchen: “deutlich kleiner”
Zwergschwan:
- Männchen: Gewicht 3,4–7,8 kg, 115 bis 140 Zentimetern Körperlänge, Flügelspannweite 168–211 cm
- Weibchen: Gewicht im Durchschnitt 5,7 kg.
Das heißt für das Ansprechen: der Singschwan ist fast so groß wie der Höckerschwan. Ein Zwergschwan ist in der Regel ein ganzes Stück kleiner als der Singschwan. Ein großer Zwergschwan kann aber dennoch größer sein als ein nicht ganz ausgewachsener Singschwan.
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