Gänsesäger, Mittelsäger und Zwergsäger unterscheiden


Die Säger gehören zu den Entenvögeln, bilden in ihnen aber eine eigene Gattung: die Säger, lateinisch: Mergus.

Alle Säger unterliegen dem Jagdrecht, sie sind aber ganzjährig geschont.

In der Jägerprüfung musst du drei Säger kennen: Gänsesäger, Mittelsäger und Zwergsäger. Es sind dies die drei Säger, die wir in Deutschland antreffen können.

Der Schnabel des Sägers

Ihren Namen haben sie von ihrem Schnabelbau, der von dem der Enten abweicht: er ist schmal und hat an der Seite sägeartige Kerben. Achtung: es handelt sich hier NICHT um Zähne (Zahnschmelz und Dentin), sondern um Strukturen aus Horn, aus dem Material des Schnabels.

Am Ende des Schnabels ist ein markanter Haken, “Nagel” genannt.

Mit diesem Schnabel sind sie in der Lage, Fische zu fangen. Fische sind auch ihre Hauptnahrung.

Hier siehst du den Schnabel eines Gänsesägers in Großaufnahme:

Gänsesäger (Mergus merganser)

Hier der männliche Gänsesäger:

Dieser Vogel ist einfach zu erkennen: er hat den charakteristischen Sägerschnabel mit dem Nagel an der Spitze. Der Kopf ist grün. Der Körper ist weiß-schwarz.

Merkhilfe: der Gänsesäger ist das Traumschiff unter den Sägern: größer als die Stockente und schick gefärbt.

Hier der weibliche Gänsesäger

Merkhilfe: der weibliche Gänsesäger ist die passende Diva zum Traumschiff. Breite Dauerwelle. Schnabel rot wie beim Männchen. Farbgebung ähnlich wie beim Männchen, aber auf Tarnfarbe gedreht: der grünschwarze Kopf wird braun. Das weiße Gefieder wird grau. So wie man es braucht, wenn man in Ruhe brüten will. Aber die Diva ist immer noch deutlich.

Mittelsäger (Mergus serrator)

Hier der männliche Mittelsäger:

Irgendwie ist er die kleinere Ausgabe des Gänsesägers.

Meine Merkhilfe ist diese Geschichte: wir haben es bei Gänsesäger, Mittelsäger und Zwergsäger mit drei Geschwistern zu tun. Der älteste (Gänsesäger) war immer der tolle, immer der beste und größte. Den Zwergsäger fanden alle immer nur süß. Aber der Mittelsäger konnte es niemandem recht machen. Tante Stockente (Erinnerung: Auch die Säger gehören zu den Entenvögeln, aber zu einem anderen Tribus) meinte immer wieder “Kämm dir mal die Haare. Und deine Jacke sieht auch schmutzig aus. Wasch die mal.” Und irgendwann hatte der Mittlere es satt und sagte allen: die Haare bleiben jetzt so. Und die Lederjacke kommt mir auch nicht in die Wäsche. Ich werde Punksänger.

Hier der weibliche Mittelsäger:

Auch der weibliche Mittelsäger hat im Vergleich zum weiblichen Gänsesäger einen Hang zum Freak. Um im Bild zu bleiben: Man sieht aber noch etwas die Diva. Rücken und Flanken sind dunkler (=>Lederjacke)

Zwergsäger (Mergellus albellus)

Hier der männliche Zwergsäger:

Das ist der kleine, den alle immer nur süß fanden.

Hier der weibliche Zwergsäger:

Auch hier: der kleine, den alle immer nur süß fanden.

Wissenswertes über die Säger

Mit den Bildern und den obigen Erklärungen sollte das Ansprechen der Säger gelingen. Aber vielleicht wird in deiner Jägerprüfung noch das eine oder andere Detail zu den Sägern gefragt. Es folgt daher noch eine kleine Sammlung von weiteren Informationen zu den Sägern:

Ernährung

Säger tauchen gut. Sie können ihre Beute unter Wasser jagen.

Säger ernähren sich von tierischer Nahrung. Darauf ist ihr Schnabel ausgelegt. Ihre Hauptnahrung sind Fische. Der Zwergsäger nimmt auch kleinere Nahrung mit: Frösche, Krebse, Würmer und ggf. auch mal Pflanzenteile. Das ist eine Eigenart des Zwergsägers im Unterschied zu den anderen beiden Sägern.

Lebensraum und Verbreitung

Säger brauchen Wasser zurErnährung. Sie sind ausgeprägtere Wasservögel als die Enten! Wenn es im Winter zu kalt wird, weichen sie in wärmere Gegenden aus. Bei zugefrorenen Gewässern können sie keine Fische mehr fangen.

Der Gänsesäger brütet Nordeuropa. Er hat Vorkommen in Schleswig-Holstein und kurioserweise auch in Flüssen am Alpenrand. In Deutschland ist er aber vor allem Wintergast.

Auch der Mittelsäger liebt Nordeuropa. Er kommt in Schleswig-Holstein und Niedersachsen vor. ´In Deutschland ist er aber vor allem Wintergast.

Der Zwergsäger hingegen mag es im hohen Norden besonders kalt. Er ist in Deutschland nur Wintergast.

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Bildnachweis: alle Bilder (soweit nicht anders gekennzeichnet) via Depositphotos.

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