Dachs – lernen für die Jägerprüfung


Der Dachs hat eine markante Zeichnung im Gesicht, die “Zügel”. Außerdem ist er auf der Oberseite heller als auf der Dunkelseite. Der Fachausdruck dafür ist “Verkehrtfärbung”. (Mehr dazu hier.)

Die Jägersprache zum Dachs

Die Jägersprache hat spezielle Begriffe zum Dachs gebildet. In der Jägerprüfung wird von vielen Prüfern Wert darauf gelegt, dass du diese Begriffe richtig benutzt.

Dachs an sich

  • (Dachs-)Bär, Dachs: das Männchen
  • (Dachs-)Fähe, Dächsin: das Weibchen
  • Jungdachs: der Nachwuchs

Körperteile

  • Nase => bleibt Nase
  • Seher : Augen
  • Gehöre : Ohren
  • Pürzel : Schwanz
  • Branten : Pfoten
  • Schwarte (wie beim Schwarzwild) : Fell
  • Zügel : die markanten weißen Streifen im Gesicht
  • Weidloch : After/Polock
  • Nägel : Krallen

Verhalten

  • Paarungszeit => Ranz
  • Geburt der jungen Dachse => Werfen
  • einschliefen/einfahren : hineingehen in den Bau
  • ausschliefen/ausfahren : herauskommen aus dem Bau
  • Geschleif : ein ausgeprägter Graben vor dem Eingang (vor der “Einfahrt”) des Baus.

Brante

Die Vorderpfoten des Dachses haben ausgeprägte Krallen, die “Nägel”. Der Dachs braucht sie zum Graben seines Baus. Die Branten an den Hinterläufen haben nicht so starke Krallen.

Im Trittsiegel sind die Zehen und auch die Nägel deutlich zu sehen. Man sagt, dass “der Dachs nagelt”.

Lebensweise

Der Dachs bevorzugt abwechslungsreiche Landschaften (“reich strukturiert”). Große Waldgebiete werden gemieden, es fehlt dann der Zugang zu landwirtschaftlich genutzen Gebieten für die Nahrungssuche. Der Boden darf nicht zu feucht sein, damit er seine Baue anlegen kann.

Der Dachs ist vorwiegend nachtaktiv. Tagsüber lebt in einem Bau, den er sich selbst gräbt. Damit kann er sich die Verkehrtfärbung auch leisten. Er fällt damit tagsüber nicht auf.

Der Dachs lebt sozial in Familienverbänden.

Dachsbaue werden gerne über eine längere Zeit genutzt. Es kommt vor, dass auch Füchse den Dachsbau mit- oder nachnutzen.

Dass ein Dachs den Bau bewohnt, kann man gut an einer deutlich erkennbaren Rinne (“Geschleif”) sehen, die sich beim Ausgang bildet.

Die Räume (“Kessel”) im Bau werden mit Gras oder Farn ausgepolstert. Dieses Polster wird im Frühjahr und im Herbst erneuert. (Ein Fuchs tut dies nicht.)

Der Dachs hält seinen Kessel sauber. Er legt daher außerhalb des Baus Aborte an, kleine Gruben, in denen man dann auch die Dachslosung finden kann.

Im Winter hält er Winterruhe, aber keinen echten Winterschlaft.

Ernährung

Der Dachs ist ein Allesfresser. Er nimmt jedoch überwiegend pflanzliche Kost zu sich: Obst, Wurzeln, Samen, Pilze. Aus dem tierischen Bereich frisst er Würmer, Schnecken, Kleinsäuger, Insekten und Eier. Im Mais kann er Wildschaden anrichten. Wenn du es genauer wissen willst, findest du die Details in der Wikipedia.Opens in a new tab.

Fortpflanzung

Die Jungen werdenn Ende Februar bis Anfang April geboren. Sie sind – wie für Tiere, die im Bau leben typsich – Nesthocker. Die Ranzzeit schließt sich kurz nach der Geburt an und liegt damit in den Monaten März/April.

Die Tragzeit ist damit relativ lang. Damit ist auch klar, dass der Dachs zu den Wildarten gehört, die eine Keimruhe/Eiruhe haben. Das heißt: der Embryo macht zunächst eine länger Entwicklungspause.

Die Ranzzeit von Jungtieren weicht ab: Juli/August. Hier entfällt dann auch die Eiruhe.

Eine Fähe bringt 2-5 Junge zur Welt.

Dachsschädel erkennen

Bei der mündlichen Jägerprüfung kann es sein, dass man dir einen Tierschädel auf deinen Tisch legt. Deine Aufgabe ist es dann zu bestimmen, um was für eine Tierart es sich handelt.

Der Schädel des Dachses ist einfach zu erkennen. Er hat oben einen ausgeprägten Knochenkamm (“Dachshelm”). Einige andere Raubtiere haben das auch, aber nicht so ausgeprägt. Der biologische Grund ist: hier ist der Muskelansatz für den Kaumuskel zum Unterkiefer.

Dieser Sagittalkamm (sagittal bezeichnet die Richtung von vorne nach hinten, in Richtung der Wirbelsäule) ist bei männlichen Stücken ausgeprägter als bei weiblichen. Auch ist er bei älteren Stücken ausgeprägter als bei jungen.

Der Dachsschädel hat noch eine zweite Besonderheit, die ihn auszeichnet und nach der gerne gefragt wird: der Unterkiefer lässt sich beim Schädel NICHT herausnehmen. (Bei vielen anderen Tierarten ist das möglich.) Der Dachs kann den Unterkiefer damit nur noch von oben nach unten bewegen, aber nicht mehr seitlich.
Achtung: das gilt nur für ältere Dachse. Bei Jungdachsen kann man den Unterkiefer noch herausnehmen!

Das Gebiss weist mit seinen markanten Eckzähnen auf ein Raubtiergebiss hin. Die Schneidezähne im Oberkiefer sind vorhanden. Damit hat der Dachs erkennbar kein Wiederkäuergebiss, wie es die Boviden und Cerviden haben.

Dachsfell (“Schwarte”) erkennen

Wir erkennen im Gesicht die Zügel, außerdem den weißen Rand der Ohren/Gehöre. Allein schon anden Zügeln ist das Dachsfell (“Schwarte”) einfach zu erkennen.

Der Körper selbst weist die oben schon genannte Verkehrtfärbung Opens in a new tab.auf.

Bejagung des Dachses

Der Dachs gilt als schusshart und sollte nur in ausreichendem Abstand zu seinem Bau beschossen werden, damit er nach dem Schuss nicht dorthin flüchten kann.

Die Trophäen beim Dachs

Neben der Schwarte ist als Trophäe der Dachsbart zu nennen. Für einen Dachsbart werden Rückenhaare verwendet, die als Büschel gebunden werden. Das Resultat wird z.B. als Hutschmuck verwendet.

Verwertung des Dachses

Auch wenn das Wildbret (also das Fleisch) des Dachses nur selten genutzt wird: ab und an wird das doch gemacht. Hier ist gesetzlich die Trichinenprobe vorgeschrieben, weil der Dachs auch Fleisch zu sich nimmt. Ab und an werden dabei auch tatsächlich Trichinen gefunden.

Weitere Artikel über Haarwild

Bildnachweis:

alle Bilder (soweit nicht anders gekennzeichnet) via Depositphotos.

Dachsfell: gemeinfrei via WikipediaOpens in a new tab.

Letzte Artikel